Für die Menschen der Industrieländer mag sich die Bezeichnung Welttoilettentag etwas seltsam und vielleicht auch witzig anhören, für einen nicht unbeträchtlichen Teil der Weltbevölkerung besitzt eine Toilette und vor allem eine nicht vorhandene Toilette jedoch eine durchaus große Bedeutung. Es geht nicht nur um das Klo, Klosett, Lokus, Spiegelbude, Thron, Pissoir, Häusl, Örtchen, gewisses Örtchen oder Toilette als “Notanstalt”, nein es geht um sehr viel mehr.

Wann ist der Welttoilettentag?

Der nächste Welttoilettentag ist am Dienstag den 19.November 2024. 

Seit wann gibt es den Welttoilettentag?

Den Welttoilettentag gibt es seit dem Jahr 2001, damals ausgerufen von der Welttoilettenorganisation, einer Nichtregierungsorganisation mit Sitz in Singapur, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, die weltweite Sanitärversorgung zu verbessern. Im Sommer 2013 erklärten aufgrund derer Initiative auch die Vereinten Nationen quasi offiziell den Welttoilettentag, der jeweils am 19. November stattfindet.

Hintergründe vom Welttoilettentag

Der Hintergrund dieser Initiative ist sehr ernst zu nehmen. Die WCs selbst sind im wahrsten Sinne des Wortes nur der Anfang, wobei es grundsätzlich um Hygiene und damit die Verringerung ansteckender Krankheiten geht. Offen liegende Fäkalien bergen aber nicht nur die Gefahren von übertragbaren Krankheiten, sondern sind gleichermaßen ein Problem für die Wasserversorgung. Damit geht es weiter, vom Klo oder WC hin zur sachgemäßen Entsorgung der Ausscheidungen. Die hinter dem Welttoilettentag stehende Organisation propagiert hierzu den Einsatz alternativer Entsorgungssysteme. Weder das in der dritten Welt oft angewandte Prinzip der Sickergruben, noch das System der zentralen Abwasseraufbereitung in den Industrieländern stellen sich hierbei als befriedigende Lösungen dar. Beim Einsatz von Sickergruben wird das Grundwasser gefährdet, bei zentralen Kläranlagen ist der Frischwasserverbrauch unverhältnismäßig hoch und sie sind in vielen Regionen der Welt technisch und gesellschaftlich nicht umsetzbar. Vielmehr sind es ökologische, Kreislauforientierte Sanitärsysteme, die einerseits Wasser sparen und die die in den Fäkalien enthaltenen Nährstoffe als Düngemittel verwendbar machen. Ecosan, die Abkürzung für ecological sanitation, ist ein solches Verfahren, indem Sanitärversorgung und Abwasserbewirtschaftung zusammengefasst sind.

Historisches zur Toilette

Schon vor gut 2800 Jahren gab es Klos oder Abortanlagen. Auch im alten Rom waren sowohl öffentliche Toiletten wie auch in den Häuser befindliche WCs vorhanden, zumindest bei denen, die es sich leisten konnten. Selbst eine Wasserspülung und die Ableitung der Fäkalien über ein Kloaken-System war den Römern bekannt. In nachrömischer Zeit, etwa ab dem 4. Jahrhundert und mit dem Aufkommen des Mittelalters gingen diese sanitären Errungenschaften weitgehend wieder verloren. Ob nun Edelmann, Ritter oder Bauer, in der Regel wurde eine Grube ausgehoben und ein „Donnerbalken“ darüber gelegt. In den Burgen gab es teilweise an die Außenmauer angebaute „Holzhäuschen“, jedoch ohne angeschlossene Abwasserrohre. Die Entsorgung geschah im freien Fall, meist einfach in den Burggraben. Diese sanitären Missstände stellten die Hauptursache für Pest- und Choleraepidemien in ganz Europa mit Hunderttausenden von Toten dar. Tatsächlich wurde das erste Klosett mit Wasserspülung im Jahr 1820 in einem Schloss installiert. Über 1200 Jahre waren seit dem römischen Weltreich vergangen, bis es einigen Leuten dann doch zu sehr zum Himmel stank. Bis zur allgemeinen Versorgung mit Klo oder WC dauerte es aber dann noch einmal viele Jahre. Im Grunde brachte erst das anbrechende 20. Jahrhundert eine für Mitteleuropa befriedigende Deckung mit sanitären Anlagen.

Toilettenbeutel Peepoo für die Welt

Eine mögliche Lösung für mehr Hygiene und damit die Verringerung ansteckender Krankheiten, ist eine Erfindung namens Peepoo (Englisch für Pipi und Aa). Eine Beutel für Fäkalien, der die Ausbreitung von Krankheiten eindämmen soll. Peepoo ist nicht einfach nur ein Plastikbeutel. Eine chemische Mischung im Beutel tötet Keime ab und verwandelt den Inhalt in wenigen Wochen zu Dünger. Selbst die Tüte löst sich rückstandsfrei auf.

Woher kommt das Wort Toilette?

Toilette ist übrigens ein französisches Wort, das für den deutschen Sprachgebrauch entlehnt wurde und auch WC steht eigentlich für die englische Wortkombination Water-Closet. Hier in Deutschland wäre die Bezeichnung Spülklosett richtig. In den USA wird vorwiegend die Bezeichnung Restroom verwendet und im spanischen Sprachraum meist einfach Baño, wobei sowohl das Badezimmer wie das Klo gemeint sind.

Toilette an der Wand

Was gibt es für Toiletten?

Die aus der Zivilisation nicht mehr weg zu denkenden Klos sind je nach Region unterschiedlich ausgeführt. In den westlichen Ländern sind es überwiegend die sogenannten Porzellanstandardbecken in Form von Tiefspülern oder Flachspülern, wobei der Tiefspüler aufgrund der geringeren Geruchsbelästigung den Flachspüler immer mehr verdrängt. In Frankreich sind teilweise noch Hocktoiletten zu finden, auf denen nicht gesessen, sondern in Hockstellung das Geschäft verrichtet wird. Eine Toilettenform die auch in Asien, teilweise in Südeuropa und vor allem in islamischen Ländern zu finden ist.

Toiletten & WC Bilder

Toiletten Song

Hier noch ein relativ lustiges Video mit dem Toiletten-Song von Ruthe. Hört es euch mal an.

😊 KULT MUSS MAN HABEN 😊

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Das Klo-Buch

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